DAS „LIED DER MOORSOLDATEN“



Kein anderes kulturelles Zeugnis der Gefangenschaft in den Emslandlagern hat eine solche Verbreitung erfahren wie das im KZ Börgermoor entstandene „Lied der Moorsoldaten“. Als „Börgermoorlied“ erlebte es am 27. August 1933 seine „Uraufführung“, vorgetragen von einem Gefangenenchor. Es war der Höhepunkt einer von den KZ-Insassen organisierten Lagerveranstaltung, der sie den Namen „Zirkus Konzentrazani“ gegeben hatten. Anwesend waren nicht nur fast alle Häftlinge des Lagers, sondern auch die Wachmänner der SS.

Die Veranstaltung war i h r e Antwort auf Schikanen, Prügel und Arbeitsterror. Durchzogen mit vielen Anspielungen auf das Lagerleben sollte sie den Geschundenen Zuversicht und Selbstvertrauen geben.

Der Bergmann Johann Esser hatte die Aufgabe übernommen, für den „Zirkus Konzentrazani“ ein Lagerlied zu schreiben. Dessen Textfassung wurde von dem Schauspieler Wolfgang Langhoff überarbeitet. Verfasser der einprägsamen Melodie war der kaufmännische Angestellte Rudi Goguel.

Das Lied sei bald verboten worden, berichteten ehemalige Häftlinge später. Aber als Lager- und Freiheitslied hatte es sich längst den Gefangenen eingeprägt.